Eine altbekannte Kieler Patientin kommt nach Jahren erneut
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Ein interessanter Fall. Wir haben diese Patientin sehr umfangreich und prothetisch im Jahr 1999 versorgt. Dann war die Patientin noch eine Zeitlang hier in Behandlung und wie das manchmal im Leben eben so ist, haben sich die Wege dann getrennt. Die Patientin hat inzwischen einige wenige Zähne verloren, die auch schon damals angeschlagen waren, aber im Oberkiefer ist die "alte" prothetische Versorgung noch zu 90% in Funktion und macht auch nicht den Eindruck morgen entfernt werden zu müssen.
Nun sollte in einer anderen Praxis im Unterkiefer eine neue Teleskopkronenarbeit im Unterkiefer erstellt werden, bei der es aber erhebliche Probleme gab, die zum Schluss damit endeten, dass der Zahn 34 frakturierte und entfernt werden musste.
Geradezu bemerkenswert ist, dass die Behandlerin selbst der Patientin angeboten hatte einen anderen Behandler zu konsultieren, weil sich der Fall in seiner Abwicklung als zu schwierig erwiesen hätte. Kompliment, wenn ein Behandler in der Lage ist zu erkennen, dass er die Behandlung nicht mit Erfolg wird abschließen können wird und das dem Patienten auch unumwunden darstellt. Das ist sicherlich die Ausnahme und gerade deshalb positiv bemerkenswert.
Nun hat sich die Patientin nach vielen Jahren erneut an uns gewandt, mit der Bitte die Behandlung erneut aufzunehmen. Das machen wir selbstverständlich und ganz nebenbei bekommt man eine alte Arbeit zu Gesicht, die wir vor fast 20 Jahren in den Mund dieser Patientin eingebracht haben.
Es wird jetzt ein Sanierungskonzept für den Unterkiefer erstellt. Zielsetzung ist: Ein Implantat in regio 34 und dann nachfolgend eine prothetische Rekonstruktion, die sich auf den Zähnen 33, 43, 44 und Implantat 35 abstützt. Und dabei natürlich die Einstellung einer möglichst physiologischen Bisslage, um die vorhandenen Restzähne des Unterkiefers möglichst lange vor unphysiologischen Fehlbelastungen zu bewahren. Denn eines möchte die Patientin schon. Die vorhandenen Versorgungen im Oberkiefer möglichst noch mal 20 Jahre im Munde behalten und die neu zu schaffende Versorgung im Unterkiefer vielleicht auch 20 Jahre. Nur eines muss die Patientin noch ernster nehmen. Die Erkenntnis, dass es von alleine nicht bleiben wird, was bereits im Munde ist und demnächst noch hinein soll. Etwas zu erhalten ist allemal billiger und nervenschonender, als es verfallen zu lassen, um es nachfolgend mühsam neu zu errichten. Die Vorstellung Vorsorge/Nachsorge würde Zahn und Prothetik eher schaden als nützen ist belegbar falsch.