Patient aus Braunschweig zur Besprechung der Instrumentellen Okklusionsanalyse oder "Wie dick darf denn ein Aufbissbehelf sein?"
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Der Patient erscheint zur Besprechung der Modelle der Instrumentellen Okklusionsanalyse. Der Patient ist Student und würde die funktionstherapeutische Behandlung gerne durchführen lassen. Seine gesetzliche Krankenkasse hatte ihm aber bereits mitgeteilt, dass sie sich an den Kosten nicht beteiligen würde.
Der Aufbvissbshslef wird praktisch 24 Stunden/Tag getragen.
Der Beschwerdelevel liegt bei "0-1".
Der Patient möchte bis auf Weiteres die Zeit mit Aufbissbehelfen überbrücken. Alles möglich! Einzige Voraussetzung ist: Kontrolle des Aufbissbshelfs ca. alle vier Wochen!
Gelegentlich kommt die Frage auf, wie dick eigentlich so ein Aufbissbshelf sein müsste oder dürfe!
Wie man an den Modellen der Instrumentellen Okklusionsanalyse erkennen kann, liegt in der neuromuskulär zentrierten Bisslage, und in dieser Bisslage wird die Diagnostik einer CMD betrieben ein Spalt von ca. 2 Millimetern an einzelnen Zähnen vor.
Eine Vermessung des adjustierten Aufbissbshelfs ergibt, dass ein Aufbissbehelf an derartigen Stellen dann gute 3 Millimeter stark ist. An der dünnsten Stelle des Aufbissbshelfs wird der Behelf nur ca. 1,0 Millimeter stark sein.
Er kann aber, bei noch ungünstigerer Ausgangslage auch noch deutlich dicker als 3 Millimeter stark sein.
Es gibt hier keine festgelegten Werte. Irgendwann stöß ein Aufbissbshelf an Grenzen, weil der Patient die Mundsperrung nicht mehr verträgt.
Das sind aber sehr extreme und höchst seltene Ausnahmefälle.
Wie zum Beispiel in einem Fall einer Patientin aus Pinneberg.
Die Frage: Toleriert ein Patient denn einen Aufbissbehelf in dieser Stärke ist dahingehend zu beantworten, dass der Patient aus Braunschweig praktisch beschwerdefrei bei "0" ist und die Patientin aus Pinneberg ebenfalls!
Patient aus Braunschweig:
Der Patient beklagt starke Rücken und Schulterbeschwerden. Der Beschwerdelevel liegt zwar nur bei "2". Der "Nerfaktor" dieser Beschwerden hingegen aber bei "5". Die Beschwerden begannen erstmal im Jahr 2011.
Seit 2010 unerklärliche Sehstörungen.
Seit 2014 hat der Patient seine innere Mitte verloren und ein Gefühl, als ob er beim Gehen ständig sein Gleichgewicht steuern müsse, um nicht umzufallen. (Gangunsicherheit)
Orthopäde, Zahnarzt und Physiotheraeut konnten keine Besserung bewirken.
Eingliederung des Aufbissbehelfs, 16.45 bei Beschwerdelevel: "2".
Um 18.00: Bescherdelevel "1". Die Rückenschmerzen werden weniger.
Patientin aus Pinnberg:
Diese Aufbissbshelf misst an der dünnsten Stelle ca. 1,0 Millimeter, im Seitenzahnbereich aber auch 3,0 Millimeter und im Frontzahnbereich 10,0 Millimeter!
Die Patientin ist bei weitgehend 24 stündiger Trageweise mit diesem Aufbissbshelf vollkommen beschwerdefrei und wartet auf die kieferchirurgische Dysgnathiebehandlung, die im vierten Quartal 2016 oder im ersten Quartal 2017 stattfinden soll.
So sieht eine Aufbissbehelf in Nutzung aus, der seit mehreren Monaten für 24 Stunden am Tag getragen wird!